Römerrebberge

Die Römer, die Reben und der Wein

Hielten die Römern das gallische Klima nördlich der Alpen anfänglich noch für zu kalt und zu rauh um Reben zu ziehen, bemerkten sie jedoch schnell ihren Irrtum und führten in vielen Regionen den Weinbau ein. Entlang von Wasserstrassen, wie der Rhone, verbreitete sich die Rebe Richtung Norden. So wurden die Weinberge im Moseltal bereits in römischer Zeit angelegt. In Vindonissa wurde im Schutthügel, der Mülldeponie des Legionslagers, ein Zweigstück einer Rebe gefunden. Auch Funde von Traubenkernen und Stielen zeigen, dass die Römer in unserer Region vermutlich bereits im 1. Jahrhundert Wein angebaut haben.

Einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit eines Winzers geben uns antike Autoren. Besonders detailliert beschäftigen sich Cato und Columella damit. Zusammen mit bildlichen Darstellungen lassen sich die römischen Anbaumethoden rekonstruieren. Diese variierten von Region, Lage und Traubensorte. Wie und auf welche Art die Römer Reben gezogen haben zeigen die vier Vindonissa-Römerrebberge.

Die antiken Fachautoren lassen keinen Zweifel daran, dass die Winzer bei der Wahl der Rebsorte auf ein grosses Wissen und eine reiche Erfahrung zurückgriffen. Dabei mussten die klimatischen Verhältnisse, die Bodenqualität ebenso berücksichtigt werden wie die Grösse des Landgutes und die Lage des Weinberges. Wie heute gab es eine breite Palette unterschiedlicher Sorten, die meist nach ihrem Herkunftsort benannt wurden.

Diese Rebberge sind einzigartig in der Schweiz. Sie befas­sen sich mit dem römischen Rebbau und der römischen Weinherstellung. Sie sind nach antiken Vorbildern errichtet und in jedem Einzelnen werden unterschiedliche Anbau­methoden vorgestellt. In den vier Museumsrebbergen in der Region Vindonissa sehen Sie in natura, wie die Römer Rebbau betrieben haben.

Heute befremdlich, aber damals normal: Die Römer ver­dünnten, würzten, süssten oder panschten ihre Weine.In den Augen kultivierter Römer verlangten nur Säufer «MITTE MERUM» (Schenk mir Reinen [Wein] ein).

In jedem der vier Rebberge werden auch unterschiedliche Weinzutaten vorgestellt.

Plan der Standorte